Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,

die sich über die Dinge ziehn.

Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,

aber versuchen will ich ihn . . .

 

Rainer-Maria Rilke

 

 

Dass wir irgendwann den Bürostuhl mit dem Velosattel tauschen würden, das war für uns schon länger eine verlockende Idee. Aber wie soll das gehen mit Geschäft und Haus? Nach endlosen Diskussionen und vielen Wenn und Aber war klar, für uns gibt es nur die radikalste Lösung: Geschäft auflösen, Haus verkaufen, Persönliches in wenige Kisten verpacken und los! 

Nach einigen Weitwanderungen und diversen Veloturen in den Ferien wagen wir das Leben als Globetrotter. Einfach der Nase nach und zeitlich ungebunden. Wie lange die Reise dauern soll? Keine Ahnung, sicher ein paar Jahre - sofern die Gesundheit mitmacht, uns das Reiseglück nicht im Stich lässt und immer ein paar Franken auf dem Konto liegen.

Vermissen werden wir am meisten unsere Tochter Alexandra und ihren Lebenspartner Christian. Wenigstens mit Skype sehen wir uns doch ab und zu - Internet sei Dank! Beim Kochen mit nur einer "Herdplatte", da wird Bea als leidenschaftliche Köchin ihre Küche sicher vermissen. Vermissen werden wir irgendwann das geschätzte Glas Wein am Abend vor dem zu Bett gehen (Alkoholverbot in einigen Ländern) und gemütliche Abende mit lieben Freunden und Bekannten.

 

Und allem zum Trotz: Wir freuen uns sehr auf Neues und Unbekanntes! Wir freuen uns auf das langsame Reisen - denn der Weg ist das Ziel, auf viele Begegnungen und andere Kulturen, auf feines Essen und möglichst wenige Magenverstimmungen. Wir wollen einsame Strecken und quirlige Städte erfahren, viele Nächte im Tausend-Sterne-Hotel (Zelt) erleben und den Himmel bestaunen. Wir hoffen von Unfällen verschont zu bleiben und bei Pannen das richtige Ersatzmaterial dabei zu haben.

Aber ganz besonders sind wir dankbar, dass wir diese grosse Reise zusammen machen dürfen.

 

Bea und Pit