So fahren wir, so sind wir ausgerüstet (Stand Oktober 2012)

 

So sind wir unterwegs

Das nachfolgend Beschriebene ist unsere persönliche Ausrüstung, unsere Meinung und Einschätzung. Wir haben Tipps und Anregungen von anderen Radreisenden bei der Planung mit einbezogen – warum das Rad neu erfinden? Selbstverständlich muss jede/jeder Tourenfahrer/in sich so ausrüsten, dass es für sie/ihn passt.

 

Unsere Velos

Wie an anderer Stelle beschrieben, vertrauen wir auf Velos von Aarios. Stahlrahmen, ohne Federung, Roloff 14-Gang Nabenschaltung, Stahl-Gepäckträger, 26er Räder mit Schwalbe-Reifen, Ledersattel. Also eine eher spartanische aber hochwertige Ausrüstung mit dem Vorteil, dass möglichst wenig kaputt gehen kann. Und wenn trotzdem, eine Reparatur (fast) überall auf der Welt möglich sein sollte. Wir sind nach wie vor von unseren Velos begeistert. Sie bekommen immer nur die bestmögliche Unterbringung für die Nacht.

 

Bekleidung und Sicherheit

Mit ca. 75 kg Gepäck sind wir z.Z. unterwegs. Zugegeben nicht gerade wenig und sicher an der oberen Grenze. Trotzdem die Reise bis Ende Jahr nach Istanbul geht, ist der Winter auch für uns Tatsache geworden. Nasse Tage mit tiefen Temperaturen bedingen winterfeste Schuhe. Normale Fahrradschuhe und für später Sandalen komplettieren das Trio für die Füsse. Neben einer guten Allwetterjacke gehören Regenhosen und Regengamaschen zur Ausrüstung. Und wenn`s ganz kalt wird ziehen wir die langen Velo-Thermohosen an. Alle Kleider müssen in beliebiger Kombination tragbar sein.

Wir fahren grundsätzlich immer mit Helm. Sicherheit ist uns sehr wichtig. Dank grellen Farben bei den Jacken können wir auf Sicherheitswesten verzichten (Unverständlich, dass Velobekleidung vorwiegend in dunklen Farben zu kaufen ist. Im Sommer gibt Schwarz zusätzlich richtig schön warm . . .). Stirnlampen und gute Rücklichter zum Anstecken machen das Durchfahren von unbeleuchteten Tunnels sicherer und uns bei Nebel oder starkem Regen besser sichtbar. Wir waren schon sehr froh darum.

 

Karten, Navigation

Für die Reise nehmen wir die bequemen Vorteile eines GPS-Gerätes in Anspruch. Routenänderungen auf kleinste Nebenstrassen sind jederzeit möglich und das Finden von Unterkünften und Zeltplätzen ist (fast) ein Kinderspiel. Für den Gesamtüberblick ist eine Strassenkarte 1:250`000 ausreichend. Ein kleines aber leistungsfähiges Notebook gehört zu unserem Gepäck und macht das Vorbereiten der Etappen (mit Basecamp von Garmin) einfacher, hilft die Homepage zu aktualisieren und speichert Fotos und Texte (zur Sicherheit noch abgelegt auf Dropbox).

 

Unser Haus

Wir sind nicht mehr 25, darum darf ein gewisser Luxus nicht fehlen: genug Platz zum Wohnen und Ausbreiten (210 x 210 cm und 115 cm hoch), eine grosse Absis für das Gepäck und, falls nötig, zum Kochen. Das alles bietet und das Nallo GT4 von Hilleberg für 4 kg (mit zusätzlicher Plane unter dem Zelt gegen Schmutz und Nässe). Das Tunnelzelt braucht mehr Platz als ein Kuppelzelt und benötigt Heringe zum Stellen; wir nehmen das in Kauf. Besonders bei kühlen Temperaturen ist das Zelt am Morgen eine Tropfsteinhöhle, also innen sehr nass. Richtiges Durchlüften ist beim Nallo nur eingeschränkt möglich, ein Nachteil. Darum sind wir im Herbst meist auf günstige Hotelzimmer ausgewichen.

 

Unsere Küche

Selber kochen zu können ist für uns ein absolutes Muss. Wir vertrauen auf den Benzinkocher Omnifuel von Primus. Super Brennerleistung, gut zu regulieren und mit Leichtbenzin, Benzin oder Diesel zu betreiben. Zwei Kochpfannen und eine Bratpfanne bilden ein kompaktes und leichtes Set. Sauberes Wasser ist in vielen Ländern ein Problem, darum haben wir einen Wasserfilter von Katadyn dabei. Zwei Wassersäcke zu je 10 l stellen für uns sicher, dass wir in heissen Gegenden genügend Flüssiges dabei haben (neben je 3 l in Flaschen am Velo). Wir werden sehen, wie wir damit klarkommen . . .

 

Und für die Musse . . .

Das Reisen mit dem Rad ist für uns ein langsames Reisen. Die Etappen nicht zu lang wählen (30 km mit vielen Höhenmetern, aber auch mal 110 km). Fünf bis sieben Stunden im Sattel werden es trotzdem täglich. Mit Zeltaufbau, Kochen, Abwaschen, Waschen/Duschen und allem Drum und Dran bleibt in der Regel nicht viel Zeit für Müssiggang. Abends sind wir meist auf der Nase und früh im Schlafsack/Bett. Lesen war und ist für uns etwas ganz Wichtiges. Unsere elektronischen Bücher (Kindle von Amazon) können hunderte von Büchern speichern – wir würden nicht mehr darauf verzichten!! Und wenn tagsüber allzu lange Geraden das Pedalen mühsam machen, dann lassen wir uns von unseren MP3 Playern ablenken. Besonders freuen wir uns auf ein paar Minuten Lesen und Musikhören am Abend, wenn wir eingemummt im Schlafsack im Zelt liegen.

 

Anmerkung: Wir haben ganz bewusst auf jegliches Firmen-Sponsoring verzichtet. Wenn Produktenamen im Text stehen, dann nur der Vollständigkeit halber.